ISO-Wert

In der Fotografie dreht sich im Kern alles darum, das vorhandene Licht bestmögliche zu nutzen. Dafür benutzt der Fotograf die drei Säulen eines guten Fotos: Blende (Aperture), Belichtungszeit (Shutter Speed) und den ISO-Wert.

Was ist der ISO-Wert?

exposure level indicator - ISO-Wert

Die ISO-Zahl entscheidet über die Empfindlichkeit des Bildsensors auf Licht.
ISO-Werte beginnen meist bei 100 und verdoppeln sich dann. Der ISO-Maximalwert ist abhängig vom Kameramodell. Je höher der ISO-Wert, desto höher ist die Lichtempfindlichkeit des Sensors.

Jede Veränderung des ISO-Wertes hat direkten Einfluss auf die notwendige Belichtungszeit. Diese wird halbiert oder verdoppelt.

  • ISO 100 – 1 Sekunde
  • ISO 200 – 1/2 Sekunde
  • ISO 400 – 1/4 Sekunde
  • ISO 800 – 1/8 Sekunde
  • ISO 1600 – 1/16 Sekunde
  • ISO 3200 – 1/32 Sekunde

Es gibt keine festgelegte ISO, die für ein gutes Bild notwendig ist. Sie hängt stark von den gegebenen Lichtverhältnissen ab, doch gibt es eine gute Faustregel:

  • Ein sonniger Tag im Freien - niedriger ISO Wert zwischen 100 und 200
  • Ein bedeckter Himmel oder Abendstimmung - mittlerer ISO Wert zwischen 400 und 800
  • Bei Nacht oder bei wenig Licht - hoher ISO Wert ab 1600

ISO-Wert

Niedrige ISO Werte

An einem hellen, sonnigen Tag ist ein niedriger ISO Wert meistens für ein schnelles, schönes Foto völlig ausreichend, ohne das zusätzliche Körnung durch einen höheren ISO Wert in Kauf genommen werden muss. Wenn genug natürliches Sonnenlicht vorhanden ist, genügt in der Regel eine ISO-Einstellung zwischen 100 und 200.

Viele DSLR Kameras bieten einen sogenannten Basis ISO Wert. Das ist der Wert eines jeden Modells, bei dem das qualitativ höchste Bild ohne Körnung gemacht werden kann. Bei DSLR Kameras von Nikon liegt dieser Wert zum Beispiel bei 200, bei Produkten von Canon dagegen typischerweise bei 100. Optimalerweise sollte der Fotograf bei diesen Werten bleiben. Manchmal kann es notwendig sein auch bei wenig Licht einen niedrigen ISO Wert zu benutzen. Dann empfiehlt sich ein Kamera Stativ oder eine feste, flache Unterlage, damit das Bild während der längeren Aufnahmezeit nicht verwackelt.

Hohe ISO Werte:
Bei einer Hochzeit zum Beispiel, im gedämpften Licht einer Kirche, kann ein Blitzlicht die feierliche Atmosphäre schnell ruinieren. Ein ISO-Wert von 800 oder 1600 erlaubt mehr Licht für den Bildsensor und ebenfalls eine kürzere Verschlusszeit (Shutter Speed), sodass trotzdem ein gutes Foto ohne lange Wartezeit möglich wird. In jedem Innenraum ist eine hohe ISO-Einstellung für eine gute Belichtung des Bildes von Vorteil. Das Gleiche gilt für öffentliche Einrichtungen wie zum Beispiel in einem Museum, einer Kunstgalerie oder auch in einem Aquarium, wo Blitzlicht verboten ist. Manchmal ist es auch nötig ein Foto besonders schnell schießen zu können, bei Tierbeobachtungen zum Beispiel oder bei einer Indoor-Sportveranstaltung. Qualitativ hochwertige DSLR Kamera Modelle ermöglichen ISO Werte von 3200 und mehr.

Nachteile eines hohen ISO Wertes

Ein negativer Effekt einer hohen ISO-Einstellung ist die entsprechend hohe Körnung (Grain, Noise) des Bildes. Zwar ist die Qualität dieser Fotos ausreichend fürs Familienalbum oder Facebook, jedoch sind sie für den Druck wenig geeignet. Allerdings gibt es heute bereits eine Vielzahl von Computerprogrammen, mit denen sich diese Körnung bearbeiten lässt. Solch eine Software gehört inzwischen zum Standard der meisten Fotobearbeitungsprogramme.
Aufgrund der Weiterentwicklungen in der digitalen Technologie können gute DSLR Kameras heute jedoch schon bei bei den meisten Lichtverhältnissen bei einem ISO-Wert von 400 ein schnelles, qualitativ hochwertiges Foto schießen, mit nur wenig Körnung.

Der Trick eines guten Fotografen ist also für jedes Lichtverhältnis die niedrigste ISO-Einstellung zu finden, die noch ein gut belichtetes Foto ermöglicht, ohne dass die Körnung zu stark wird.

Für Anfänger empfiehlt es sich auf einen ISO-Wert von 100 zu setzen und sich vorerst mit den Werten für Blendenöffnung und Belichtungszeit auseinanderzusetzen.

ISO-Wert